Vor gut zwei Jahren haben wir, wie schon so oft, in einem Frischmarkt eine ganze Ananas gekauft. Zuhause wurde diese zerlegt und dann genüsslich verspiesen.
Den abgeschnittenen «Haarschopf» habe ich dann aufrecht in frische Erde gepflanzt. Langsam aber sicher wuchs daraus zuerst ein kleiner Busch von Blättern und dann schliesslich eine Frucht. Die Ananas ist eine spezielle Pflanze, sie erträgt Trockenheit, fast wie in der Wüste, dann jedoch übersteht sie auch die extrem nasse Regenzeit. Aber lasst uns lieber die Fotos anschauen…..
Salü Fritz
Eine sehr Interessante Nachhilfe in Biologie von exotischen Früchten bringst du uns da.
Merci fürs schliessen dieser Bildungslücke die man als Supermarkt-Ananas-Konsument jahrelang unentdeckt mit sich trägt. 😉
Bis vor einiger Zeit wusste ich noch nicht mal, das eine Ananas als einzelne Frucht im Zentrum der Pflanze wächst, man hat sich schlichtweg keine Gedanken über sowas gemacht und stolpert auch nicht zufällig darüber.
Was mich jetzt noch wunder nehmen würde:
Wie funktioniert denn die Vermehrung der Ananas Staude, wenn der Mensch nicht eingreift und die Frucht erntet?
Fällt die Frucht überreif ab, und das kompostierende Fruchtfleisch bildet gleich den Startboden für die neue Verwurzelung des Haarschopfs?
Gabriel
· 12. Juli 2021 um 6:27
Zuerst dachte ich, ihr habt beim Rüsten der Ananas noch ein wenig Fruit-Carving geübt, aber dann habe ich gesehen, dass die braunen Löcher ja Spiralförmig aufgereiht sind und ihr die nur sparsam entfernt habt.
Dass man bei der Supermarkt-Ananas die braunen Löcher entfernen soll, weil das ja quasi noch «Schale» ist welche mit Spritzmittel kontaminiert sein könnte, das leuchtet mir ein. Aber warum schneidet ihr an eurer selbstgezogenen Bio-Ananas die braunen Tupfen weg? Einfach weils sonst unschön ist, und man auch einem Gast zum Dessert keine Ananasstücke mit den Löchern serviert?
Oder hat das sonst noch einen Grund?
Gruss
Ganriel
Fritz Nyffenegger
· 12. Juli 2021 um 12:44
Sali Gäbu,
Ja, da habe ich euch ein Puzzleteil unterschlagen! Die Ananas hat drei Möglichkeiten, die ich kenne um sich zu vermehren. Die eine ist wie beschrieben der Mensch der den «Haarschopf» in den Boden steckt. Dann ist es so, dass die Pflanze nach der Reifung der Frucht in der Lage ist seitlich vom bestehenden Stängel weitere Triebe aufzubauen. Diese tragen dann auch wieder Früchte. Als dritte Möglichkeit sind die Samen, diese stecken in den «braunen Tupfen». Mit denen eine fruchttragende Pflanze zu kultivieren dauert jedoch viel länger, daher nimmt man entweder den «Haarschopf» oder trennt die Seitentriebe ab, die verfügen nämlich bereits über ein Wurzelwerk. Ich habe eine ganze Ecke unseres Grundsstücks mit solchen angepflanzt, die meisten davon haben überlebt und wachsen nun langsam.
Nun zu den «braunen Tupfen»: Diese enthalten wie oben erwähnt die Samen und etwas haariges. Dieses «Haarige» reizt den Hals und ist nicht angenehm beim Essen. Idealerweise hätte man ein Werkzeug das nur diese «Tupfen» ausstechen könnte. Du könntest ja sowas entwickeln! Es gibt übrigens auch Ananassorten bei denen diese Löcher nicht tief sind, dann kann mann auf die «Carvingtechnik» verzichten.
Du hast die Pestizide erwähnt, dies ist leider ein Problem, denn diese werden grosszügig eingesetzt. Wir versuchen ja bekanntlich unsere Pflanzen möglichst ohne Chemie wachsen zu lassen. Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass wir Bioware haben. Der Grund ist einfach: Der Reisbauer nebenan spritzt seinen Reis selbstverständlich grosszügig, ab und zu auch bei Wind. Dann setzen wir zum Düngen Hühnermist aus heimischer Herkunft ein. Auch diesen kann ich nicht als Bio bezeichnen, denn das Futter für die Hühner ist auch nicht Bio. Biohühnerfutter habe ich hier noch nie gesehen, das müsste man wohl selber mischen. Im Weiteren kaufen wir ab und zu Kuhmist bei einem Bauer, auch von diesem wissen wir, dass seine Kühe beispielsweise auf abgemähten Reisfeldern grasen. Du siehst, Bio gemäss Label ist hier fast unmöglich! Trotzdem sind wir stolz darauf, dass wir fast «ungiftig» produzieren.
LG aus Chiang Rai
Fritz und Familie
Ob dieser Spruch korrekt ist kann ich nicht beurteilen. Aber aktuell habe ich einen anderen Fall! Was soll man tun, wenn eine Taube ihr Nest in einem Bund Bananen errichtet? Ich habe beschlossen die Taube Weiterlesen…
Nach den Früchten im Garten folgt nun das Gemüse und anderes Grünzeug. Jetzt im thailändischen Winter können wir auch Gemüse anpflanzen welches sonst nur bei euch in kühlerem Klima wächst. Vor ein paar Tagen habe Weiterlesen…
Ja nach Saison gibt es bei uns meistens irgendeine Sorte von Früchten. Die Banane werde ich hier nur kurz erwähnen, denn diese ist ein Dauerbrenner ohne Unterbruch. Aber es gibt interessante Früchte die gerade jetzt Weiterlesen…
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3 Kommentare
Gabriel · 12. Juli 2021 um 6:20
Salü Fritz
Eine sehr Interessante Nachhilfe in Biologie von exotischen Früchten bringst du uns da.
Merci fürs schliessen dieser Bildungslücke die man als Supermarkt-Ananas-Konsument jahrelang unentdeckt mit sich trägt. 😉
Bis vor einiger Zeit wusste ich noch nicht mal, das eine Ananas als einzelne Frucht im Zentrum der Pflanze wächst, man hat sich schlichtweg keine Gedanken über sowas gemacht und stolpert auch nicht zufällig darüber.
Was mich jetzt noch wunder nehmen würde:
Wie funktioniert denn die Vermehrung der Ananas Staude, wenn der Mensch nicht eingreift und die Frucht erntet?
Fällt die Frucht überreif ab, und das kompostierende Fruchtfleisch bildet gleich den Startboden für die neue Verwurzelung des Haarschopfs?
Gabriel · 12. Juli 2021 um 6:27
Zuerst dachte ich, ihr habt beim Rüsten der Ananas noch ein wenig Fruit-Carving geübt, aber dann habe ich gesehen, dass die braunen Löcher ja Spiralförmig aufgereiht sind und ihr die nur sparsam entfernt habt.
Dass man bei der Supermarkt-Ananas die braunen Löcher entfernen soll, weil das ja quasi noch «Schale» ist welche mit Spritzmittel kontaminiert sein könnte, das leuchtet mir ein. Aber warum schneidet ihr an eurer selbstgezogenen Bio-Ananas die braunen Tupfen weg? Einfach weils sonst unschön ist, und man auch einem Gast zum Dessert keine Ananasstücke mit den Löchern serviert?
Oder hat das sonst noch einen Grund?
Gruss
Ganriel
Fritz Nyffenegger · 12. Juli 2021 um 12:44
Sali Gäbu,
Ja, da habe ich euch ein Puzzleteil unterschlagen! Die Ananas hat drei Möglichkeiten, die ich kenne um sich zu vermehren. Die eine ist wie beschrieben der Mensch der den «Haarschopf» in den Boden steckt. Dann ist es so, dass die Pflanze nach der Reifung der Frucht in der Lage ist seitlich vom bestehenden Stängel weitere Triebe aufzubauen. Diese tragen dann auch wieder Früchte. Als dritte Möglichkeit sind die Samen, diese stecken in den «braunen Tupfen». Mit denen eine fruchttragende Pflanze zu kultivieren dauert jedoch viel länger, daher nimmt man entweder den «Haarschopf» oder trennt die Seitentriebe ab, die verfügen nämlich bereits über ein Wurzelwerk. Ich habe eine ganze Ecke unseres Grundsstücks mit solchen angepflanzt, die meisten davon haben überlebt und wachsen nun langsam.
Nun zu den «braunen Tupfen»: Diese enthalten wie oben erwähnt die Samen und etwas haariges. Dieses «Haarige» reizt den Hals und ist nicht angenehm beim Essen. Idealerweise hätte man ein Werkzeug das nur diese «Tupfen» ausstechen könnte. Du könntest ja sowas entwickeln! Es gibt übrigens auch Ananassorten bei denen diese Löcher nicht tief sind, dann kann mann auf die «Carvingtechnik» verzichten.
Du hast die Pestizide erwähnt, dies ist leider ein Problem, denn diese werden grosszügig eingesetzt. Wir versuchen ja bekanntlich unsere Pflanzen möglichst ohne Chemie wachsen zu lassen. Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass wir Bioware haben. Der Grund ist einfach: Der Reisbauer nebenan spritzt seinen Reis selbstverständlich grosszügig, ab und zu auch bei Wind. Dann setzen wir zum Düngen Hühnermist aus heimischer Herkunft ein. Auch diesen kann ich nicht als Bio bezeichnen, denn das Futter für die Hühner ist auch nicht Bio. Biohühnerfutter habe ich hier noch nie gesehen, das müsste man wohl selber mischen. Im Weiteren kaufen wir ab und zu Kuhmist bei einem Bauer, auch von diesem wissen wir, dass seine Kühe beispielsweise auf abgemähten Reisfeldern grasen. Du siehst, Bio gemäss Label ist hier fast unmöglich! Trotzdem sind wir stolz darauf, dass wir fast «ungiftig» produzieren.
LG aus Chiang Rai
Fritz und Familie